Nachruf für Ehrenobmann Konsulent Max Steiner

Wir müssen Abschied nehmen von unserem allzeit hilfsbereiten Konsulent Max Steiner (1929-2021)

Eine Ikone unserer Trachtenbewegung, welcher am 13. Februar 2021 im 92. Lebensjahr von uns gegangen ist

Unser Max trat 1950 dem Trachtenverein D’Waldhörnler bei und war erst Schriftführer, dann 23 Jahre Obmann, aber auch Pressereferent. Vor allem aber war er 66 Jahre unser aktiver Spielmann auf seiner Steirischen Ziehharmonika. Er gründete 1969 die Kindergruppe, die er bis 1994 leitete. 1990 wurde ihm vom Land Oberösterreich der Titel Konsulent für Heimat- und Brauchtumspflege verliehen. Das Ehrenzeichen des Landes OÖ. für die Verdienste um die Jugend erhielt Max Steiner 1992. 1996 wurde er für seine Unermüdlichkeit „Ehrenmitglied“ des Verbandes der Heimat- und Trachtenvereine Salzkammergut. 2020 konnte er noch die Prof. Hans Samhaber Plakette als Dank für seinen lebenslangen Einsatz in Empfang nehmen.

So viel zeichnete unseren Max aus – mit seiner Begeisterung steckte er unzählige Menschen an, unvergesslich bleibt er in seinem Tun und Wirken für die Volkskultur!

Max – unser unermüdlicher Spielmann!

Max – der Organisator für Sänger- und Musikantenstammtische sowie Goldhauben Stickkurse!

Max – der 55 Jahre lange Lehrmeister für Volkstanzkurse!

Max – der Ausbildner unzähliger Spielleute in den Vereinen!

Er war in all seinen Aktivitäten die „treue Seele“, allzeit bereit, im Verein, Verband oder auch in den Schulen, die Volkskultur weiter zu geben. Bis zuletzt beriet und unterstützte er gerne, soweit es ihm seine Gesundheit erlaubte.

Ich darf dir, lieber Max, hier zum letzten Male für dein unermüdliches Wirken für unsere Volkskultur im Namen des Verbandes der Heimat- und Trachtenvereine Salzkammergut und im Namen des Trachtenvereins D´Waldhörnler herzlich Danke sagen und mich mit unserem Trachtengruß „Frisch Auf!“ von dir verabschieden.

Text: Kons. Elfriede Schweikardt

verfasst am 13.2.2021

 

GLÖCKLERLAUF – KUNSTWERKE AUF DEN KÖPFEN

Leider fällt auch der von vielen erwartete Glöcklerlauf  der Pandemie zum Opfer. Wie bekannt dieses Brauchtum und vor allem beliebt ist, lässt sich in dem 2020 von Sandra Galatz erschienenem Buch „Bräuche im Salzkammergut“ – Gelebte Tradition im Jahreskreis – nachlesen.  Darin schildert die Autorin  neben diesem Brauchtum die bunte Vielfalt der Bräuche des gesamten Salzkammerguts mit reichlich recherchierten geschichtlichen Hintergrund.

…sonst wären alle Tage gleich – ein Wegweiser durch den Jahreskreis

ISBN 978-3-7025-0948-4 – Verlag Anton Pustet – reich bebildert mit Farbfotos, Hardcover

Preis € 25,00/in allen Buchhandeln erhältlich.

 

GLÖCKLERLAUF – KUNSTWERKE AUF DEN KÖPFEN

Unter dem Namen „Glöckeln“ hat sich der Mummenschanz als Vorfasching etabliert. Da traben die Straßen entlang ein paar Dutzend kräftige Burschen, Naturturner von Ebensee, im Gänsemarsch heran, Hemden als Blouson umgeworfen, männigleich mit Kuhglocken behangen und transparente Papierlaternen der wunderlichen Formen auf den Köpfen. In kurzen Trotte führen sie auf den beschneiten Plätzen verschiedene Figuren aus und bimmeln dann, jeder ein paar Glöcklerkrapfen im Sacke, unverdrossen in ihr eine Stunde entferntes Dorf wieder heim …“  (Karl Steiner: Volkscharakter und Sitten in Gmunden. Chronik von Gmunden. Band I, 1873, S. 95)

Glöckler erhellen mit ihren bunten Lichterkappen heutzutage in fast allen Orten des Salzkammerguts die letzten Raunacht. In Ebensee, dem Geburtsort dieses Raunachtsbrauchs, laufen die Passen Achter und andere Figuren, im Nachbarort Traunkirchen hingegen nur Kreise – dafür wird hier als Besonderheit gesungen.

Am Ursprungsort des Glöcklerlaufes säumen alljährlich tausende Besucher die Straßen im Ortskern. Vom Balkon des Ebenseer Gemeindeamtes erklingen Bläserweisen und binnen einer Stunde können die Zuschauer die verschiedenen Glöcklerpassen bewundern. Diese Konzentration im Ortszentrum bildet aber nur einen Teil des Glöcklerbrauches. Der eigentliche Glöcklerlauf jedoch findet in den einzelnen Ortschaften statt.

Auszug aus dem Buch „Bräuche in Salzkammergut/Sandra Galatz